Die Faszienrolle – Nützliches Gadget für Triathleten?

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Die Faszienrolle ist zwar nicht erst seit gestern ein Thema in der Sportwelt und auch im Triathlon ist dieses Sportgerät nicht mehr wegzudenken. Aber gerade, weil sich der anfängliche Hype mittlerweile gelegt hat, wollen wir einen nüchternen Blick auf das Thema werfen.

Ausgelöst wurde der Hype um sogenannte Faszienrollen durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die sich im Bereich der Regeneration ergeben hatten.

Ging man früher noch davon aus, dass das Laktat im Körper für den Muskelkater verantwortlich ist, wieder diese Theorie heutzutage kaum mehr anerkannt.

Das liegt unter anderem daran, dass Muskelkater erst nach ein bis zwei Tagen auftritt, Laktat aber nur eine Halbwertszeit von 20 Minuten im Muskel aufweist.

Eine wahrscheinlichere Theorie stellt hingegen die Annahme dar, dass hartes Training zu Mikrorissen in der Muskulatur führt, die dann den Schmerz des Muskelkaters auslösen.

Im Zuge der Faszienforschung stellte man hingegen fest, dass die Muskeln nach dem Training zwar eingerissen waren, das Fasziengewebe um den Muskel herum jedoch stärker belastet war.

Da im Fasziengewebe auch viele Schmerzrezeptoren liegen, geht man aktuell davon aus, dass auch hier eine der Ursachen für Schmerzen nach dem Training zu finden ist.

Es spricht vieles dafür, dass es nicht nur einen Muskelkater gibt, sondern auch einen Faszienkater.

Was sind Faszien?

Von Muskeln haben wir ja alle eine sehr gute Vorstellung, aber bei Faszien sieht das oft ganz anders aus.

Das liegt daran, dass es sich um einen eher unscheinbaren Teil unseres Körpers handelt.

Denn als Teil des Bindegewebes umhüllen Faszien alle Muskeln und Organe in unserem Körper und halten sie somit in Form.

Relativ unbekannt ist auch, dass sie ein eigenes Organsystem bilden und Informationen über Schmerzen durch den ganzen Körper schicken.

Durch eine falsche Belastung, angeborene Fehlstellungen und Bewegungsmangel können sich Faszien verdrehen, verkleben oder verhärten.

Bei uns Triathleten sorgt eher fehlendes, ausreichendes Dehnen für das Verkleben oder Verhärten.

Auch eine hohe Trainingsbelastung mit starken Reizen sorgt – wie oben beschrieben – für eine Belastung der Faszien.

Um die dabei entstehenden Schmerzen zu lindern, kannst Du zu Faszienmobilisation und Foam Rollin greifen.

Faszien anatomisch

Die Faszien sind zähe Häute des Bindegewebes, wie man sie zum Beispiel aus der Zubereitung von Hühner- oder Rindfleisch kennt.

Oftmals ist dieses Fleisch noch von einer dünnen, weißen Haut überzogen.

So in etwa kannst Du Dir die menschlichen Faszien vorstellen.

Sie hüllen Muskeln ein und trennen sie so auch voneinander.

Fasziales Bindegewebe trennt nicht nur Muskeln.

Es leitet auch Abbauprodukte aus den Zellen (zum Beispiel Lymphe) ab und führt ihnen wiederum Aufbauprodukte zu.

Hierbei können dann aber Problemen auftreten.

Kommt es nämlich beim Abtransport aufgrund von Verspannungen zum Stau der Lymphe, können die Faszien verkleben.

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Ein Körper umspannendes Netz

Die Faszien sind ein Netz im menschlichen Körper, das jeden Muskel, Knochen, Organe und Nerven umschließt.

Sie sind zahlreich mit  den sympathischen Nervenendungen verwoben.

Über diese Verbindung wirken sie auf unser vegetatives Nervensystem und sind somit auch Teil des autonomen Nervensystems.

Dieses steuert zum Beispiel die Atmung, die Verdauung oder einzelne Organe.

Das autonome Nervensystem hat umgekehrt auch Einfluss auf die Faszienspannung.Faszien_Grafik

Stehen die Faszien also unter Druck (zum Beispiel durch eine Verspannung), spürt der Körper diesen auch.

Bedeutet also:

Wenn du auf Faszienebene nicht entspannst, kann sich das auf Deinen ganzen Körper auswirken.

Unbeweglichkeit und erhöhte Verletzungsgefahr

Unbeweglichkeit und erhöhte Verletzungsgefahr sind Folgen dieser Entwicklung.

Stress, Schonhaltung, Bewegungsmangel und starke Beanspruchung sind hierfür die Auslöser.

Wenn Faszien sich verhärten und verkürzen, gehen die Elastinanteile zurück und die Anteile von Kollagen (weniger dehnbar) steigen an.

Dadurch wird der Bewegungsspielraum von Muskeln und Gelenken eingeschränkt, was zu Schmerzen führen kann.

Krafterzeugung

Faszien spielen auch bei der Krafterzeugung eine wichtige Rolle.

Durch eine auf den Faszien lastende Dehnspannung wird Kraft erzeugt, weitergeleitet und von den Muskeln weiter verstärkt.

Die Dehnspannung entsteht zum Beispiel beim Aufsetzen des Fußes auf dem Boden.

Ballen und Ferse werden etwas auseinander gedrückt, Spannung entsteht.

Beim wieder Anheben löst sich diese Spannung und unterstützt die Bewegung.

Auch Faszien kann man trainieren

Die Grundlagen für ein Faszientraining liegen in fernöstlichen Techniken.

Tai Chi, Qi Gong oder auch Pilates beinhalten ruhige, achtsame Bewegungen, die die Köperwahrnehmung erhöhen und die Faszien positiv ansprechen.

Auch mit Dehnungsbewegungen können die Faszien trainiert werden.

Damit forderst Du Deine Faszien und sie beginnen sich – wie Muskeln – an die täglichen Anforderungen anzupassen.

Die positiven Folgen sind bessere Beweglichkeit, sinkende Verletzungsgefahr und ganz allgemein Entspannung.

Die Faszienrolle – Nützliches Gadget

Nach dem Training oder bei Muskelkater an sich kannst Du mit einer Faszienrolle die Verspannung oder Verklebung in den jeweiligen Körperteilen lockern oder lösen.Faszien_3

Unter Umständen soll dieses Training auch konventionelles Dehnen verstärken und somit für mehr Beweglichkeit sorgen.

Manche Forscher gehen auch davon aus, dass Faszientraining die Leistung steigern soll.

Allerdings liegen für diesen Effekt aktuell noch keine gesicherten Daten aus entsprechenden Studien vor.

Dasselbe gilt auch für einen „Verjüngungseffekt“, welchen man dem Faszientraining eher in der Beauty- und Diätindustrie zuschreibt.

Bei Versuchen mit Tieren wurde zwar eine beschleunigte Kollagen-Erneuerung festgestellt, diese wurde aber beim Menschen bis jetzt nicht nachgewiesen.

Was kann das Faszientraining?

Abschließend kann man also sagen, dass der Hype um die Faszienrolle nicht ganz zu unrecht entstanden ist.

Zwar hat ein spezielles Faszientraining keinen „verjüngenden“ Effekt auf den Körper und auch eine Leistungssteigerung ist nicht nachgewiesen.

Bei der Regeneration nach einem harten Training kann die Faszienrolle bei uns Triathleten allerdings schon für mehr Erholung sorgen.

Zudem gibt es auch im Bereich der Beweglichkeit und Flexibilität einige positive Aspekte bei der Nutzung einer Faszienrolle.

Damit verbunden verringert sich auch die Verletzungsgefahr.

Für uns Triathleten ist sie also ein gutes Werkzeug, um uns vom Training zu erholen.

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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.


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Über Schorsch

Von der Couch-Potato zum Ironman. Das ist Schorschs Geschichte, der nun schon über Jahre Trainer, Co-Founder, Redakteur und Buchautor hier bei Mission Triathlon ist. Er beschäftigt sich seit 2013 mit allen Themen rund um Triathlon und Fitness. Seit über 20 Jahren sportlich aktiv hilft er heute anderen dabei, ihre Ziele im Sport zu erreichen.

4 Gedanken zu „Die Faszienrolle – Nützliches Gadget für Triathleten?“

  1. Hallo,
    erst mal großes Lob für den tollen Artikel.
    Hätte aber noch eine Frage. Welche Rolle sollte ich jetzt eigentlich kaufen? Es gibt ja härtere und weichere Rollen. Und muss es eine Markenrolle sein oder sind no name marken genauso gut?
    Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Simon

    • Hallo Simon,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Was deine Fragen angeht, hab ich mich zur Sicherheit noch etwas belesen. Welche Rolle du nun kaufen sollst (oder kannst) hängt davon ab, wieviel Schmerz du erträgst. ;) Die weicheren sind für Hobbysportler mit wenig Pensum und die Profis nutzen mehr die härteren Modelle. Dabei ist es eigentlich egal, welcher Name auf der Rolle steht. Wir haben eine Noname-Rolle vom Discounter und sind ziemlich zufrieden.
      Schöne Grüße

  2. Interessanter Artikel!
    Haben in letzter Zeit auch schon einige gute Erfahrungen mit Faszienrollen machen können und bin von ihrer Wirkung/Anwendung echt überzeugt! Gerade für die Regeneration und fürs Mobility Training sehr gut geeignet.

    Gruß,
    Daniel

    • Hey Daniel,
      Vielen Dank für deinen Anmerkung. Die Faszienrolle ersetzt zwar eine Massage nicht komplett. Aber vergleichbar ist es schon. Also auch ganz angenehm nach einem harten Arbeitstag. ;)
      Schöne Grüße
      Schorsch

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