Lottas Plauschbecken IX: Die Stunde der Wahrheit

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Kann man nach fast 2 Jahren hilfloser Schwimmversuche behaupten: „Ich kann jetzt kraulen?“ Ist das utopisch? Ist das vermessen oder ist das eher ein Zeichen dafür, dass man ein hoffnungsloser Fall oder mindestens ein Spätzünder ist?

Ich persönlich stelle mir diese Frage immer noch.

Sie windet sich nicht mehr ganz so laut und dringlich durch meinen Kopf wie noch vor einem Jahr.

Aber sie begleitet mich unterschwellig und taucht dann in gewissen Momenten wieder auf.

Beispielsweise dann, wenn ich keinen guten Tag habe und bei dem, was für mich ein Sprint sein soll, überholt werde oder mal wieder das Gefühl habe, einzusinken.

Immer, wenn ich dann verzweifelt aus dem Schwimmbad zurückkehre, redet Schorsch auf mich ein und versucht mir klar zu machen, dass das, was ich erreicht habe, bereits ein riesiger Schritt ist.

Er hat als Kind kraulen gelernt und zog immer fleißig seine Bahnen, während ich mich abmühte.

Weil ich darauf bestand, dass ich ohne eine saubere Technik nicht schnell schwimmen könnte.

Inzwischen behauptet Schorsch, dass ich die bessere Schwimmerin bin.

Und ich gebe ihm manchmal Tipps, wie er am besten seine Arme und Beine sortieren soll, um schneller voranzukommen.

Auch von anderen, die mich beobachten, bekomme ich das Feedback, dass ich wohl unglaublich sauber kraule.

Die Stunde der Wahrheit

Aber bedeutet das automatisch, dass ich es jetzt wirklich drauf habe?

Dass ich von nun an keine Technik mehr trainieren muss, sondern nur noch stur Kacheln zählen?

Und wäre es nicht auch irgendwie ärmlich, nur den Status quo aufrecht zu erhalten?

Um das mit etwas objektiveren Mitteln zu überprüfen, habe ich neulich die Videomethode zuhilfe genommen. Das ist in unserem Schwimmbad keine so leichte Aufgabe.

Denn eigentlich ist es sogar verboten.

Ich traue mich ja kaum, ein Bild vom Schwimmbecken zu schießen.

Geschweige denn eines, auf dem Leute zu erkennen sein könnten…

Da ich bei Instagram ständig Bilder von Triathleten angezeigt bekomme, die sich selbst mit der GoPro filmen oder fotografieren, frage ich mich manchmal, ob sie mit dem Bademeister verwandt sind.

Unserer erlaubt das nämlich nicht so ohne weiteres.

Allerdings, wenn man ganz lieb fragt, fassen sich auch grummelige Bademeister ein Herz und drücken mal ein Hühnerauge zu.

So war es zumindest neulich, als ausnahmsweise fast kein Mensch im Schwimmbad war. (Meine Vermutung ist ja, dass in der Mittagspause alle im Fresskoma liegen und demzufolge nicht in der Lage sind, Sport zu treiben.)

Wie dem auch sei:

für 5 Minuten haben der Schorsch und ich jedenfalls die Gunst der Stunde genutzt und eine kleine Unterwassersequenz gefilmt. (Wohlbemerkt: ohne vorheriges Einschwimmen..)

Herausgekommen ist dabei Folgendes:

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Auf der ersten Blick war ich gar nicht mal so unzufrieden. Nach mehrmaligem Hinsehen bin ich aber doch etwas beschämt.

Der Arm sticht nicht schräg genug ins Wasser und ist zu wenig angewinkelt, die Beine sehr unruhig und ob die Wasserlage so wirklich stimmt, dessen bin ich mir auch nicht ganz sicher.

Aber immerhin habe ich dadurch Anhaltspunkte, woran ich noch arbeiten muss.

Ja, ich habe mir das Kraulen selbst beigebracht und ich darauf kann ich auch ein wenig stolz sein.

Aber es ist bei Weitem nicht so, dass ich mich darauf ausruhen kann.

Die nächste Herausforderung steht schon an: der erste Mini-Indoor-Triathlon auf der Triathlon Convention in Langen.

Um mich dort nicht komplett zu blamieren, muss ich wohl noch einiges tun. Immerhin weiß ich jetzt, an welchen Punkten es noch hapert und kann mich darauf vorbereiten.

Dann werde ich wohl endgültig die Frage beantworten können, ob ich jetzt wirklich eine Triatletin bin – noch dazu eine, die kraulen kann.

Nur dafür muss ich leider noch bis Mitte Februar warten..

Dieser Artikel ist Teil einer Schwimmkolumne. Die weiteren Beiträge findest du unter den hinterlegten Links!

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Über Lotta

Lotta ist Trainerin, Content Creator, Buchautorin und Podcasterin bei Mission Triathlon. Sie setzt sich besonders dafür ein, mehr Frauen für den Sport zu begeistern. In der Freizeit trifft man sie am häufigsten auf dem Rennrad an, allerdings machen ihr alle Triathlon-Disziplinen Spaß - auch das Krafttraining!

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