Transalp Erfahrungsbericht – mit dem Rennrad über die Alpen

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Wenn ich am meine erste Transalp mit dem Rennrad zurückdenke, bekomme ich leuchtende Auge. Es ist zwar schon mehr als einen Monat her, dass ich zusammen mit den Markenbotschafterinnnen von Liv Deutschland über die Alpen geradelt bin. Doch die Erinnerungen sind noch ganz lebendig. Damit all diese großartigen Erlebnisse nicht in Vergessenheit geraten, halte ich sie hier in diesem Transalp Erfahrungsbericht für die Ewigkeit fest (das Internet vergisst ja bekanntlich nichts).

Viellleicht ist ja auch für Dich etwas dabei, das Du mitnehmen kannst.

Wenn ich Dich damit anstacheln kann, auch mal über die Alpen zu radeln, würde ich mich riesig freuen!

Und natürlich kannst Du mir Deine Fragen zum Projekt auch gerne in den Kommentaren da lassen.

Mein Transalp Erfahrungsbericht – September 2021

Das stand auf dem Programm

Von allein wäre ich wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, eine Transalp anzugehen.

Doch wie das immer ist wird man manchmal zu seinem Glück gezwungen.

Als die Aktion von Liv Cycling Germany auf die Beine gestellt wurde, schien es plötzlich gar nicht mehr so abwegig, mit dem Rennrad über die Alpen zu juckeln.

Denn in Begleitung von anderen starken Mädels macht es nicht nur mehr Spaß; man kann sich auch gegenseitig pushen.

Gestartet wurde also in einem achtköpfigen Frauenteam.

Dazu kamen noch Jana Azizi vom RTL, ihr Trainer Johann Ackermann sowie an den Tagen 1,2 und 5 ein Filmteam vom RTL, das aber natürlich nicht mitradelte.

Wie ich bereits in einem vorherigen Beitrag berichtet habe, waren wir Teil der GBI Transalp.

Die Global Biking Initiative veranstaltet über das Jahr mehrere solcher Radtouren, wobei immer Spenden für einen guten Zweck gesammelt werden.

Unser Liv Team hat bei der Veranstaltung nicht nur den Frauenanteil massiv erhöht, sondern auch den Altersdurchschnitt ordentlich gesenkt.

Vor uns lag folgendes Programm:

EtappeWegpunkteStreckeHöhenmeter
1von Salzburg nach Bruck 97,5 km1184 m
2von Bruck über die
Hochalpenstraße
nach Lienz
87,3 km2221 m
3von Lienz nach Klausen122,3 km909 m
4von Klausen nach Auer76,2 km997 m
5von Auer nach Torbole93,1 km355 m
all in all476,4 km5666 m
Programm der GBI Transalp vom 2.-7. September 2021

Nachdem es in den Wochen vorher eigentlich ständig geregnet hat und schon verdächtig kühl war, hofften wir auf trockene Straßen und ein bisschen Sonnenschein.

Und siehe da: wir wurden positiv überrascht!

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Etappe 1: Eingrooven mit Bergpanorama

Am Morgen der ersten Etappe schien wie bestellt die Sonne.

Nach einem ausgiebigen Frühstück und ein paar einführenden Worten gingen alle Teams nacheinander auf die Strecke.

Da ich noch nie Grupetto gefahren bin, waren die Radler-Regeln ganz besonders spannend für mich. Vor lauter Handzeichen vergisst beinahe man das Fahren!

Wir fuhren den „leichten“ Track mit etwas weniger Höhenmetern, mussten aber schon kurz nach Salzburg eine 22%ige Steigung überwinden.

Gemessen an dem, was ich aus dem Training im Schwarzwald kannte, war diese kurze Strecke allerdings relativ harmlos.

Die Schwierigkeit bestand eher in der Abfahrt, bei der ich meine Bremsen mal wieder über die Maßen strapazierte.

Nach einem kurzen Stopp im Berchtesgadener Land und einer ausgedehnten Mittagspause – Jana Azizi musste noch Live im Fernsehen von der Tour berichten – ging es weiter Richtung Süden.

Rennrad Transalp 2021
Glücklich nach der ersten steilen Abfahrt

Je näher wir dem Ziel kamen, umso malerischer wurde die Landschaft mit zum Teil schneebedeckten Bergen.

Besonders Zell am See hat es uns dann angetan, weshalb wir kurz vor dem Ziel auch einen Fotostopp einlegten.

In Bruck angekommen, ließen wir den Abend bei österreischischer Blasmusik und gutem Essen ausklingen.

Das Video zum Transalp Erfahrungsbericht gibt es übrigens hier.

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Etappe 2: Hochalpenstraße und keine Ende in Sicht

Der zweite Tag versprach der härteste zu werden. Denn es standen über 2200 Höhenmeter an.

Die wenigsten von uns hatten so ein Höhenprofil jemals vorher an einem Tag absolviert.

Besonders für Jana Azizi, die vor ca. 4 Monaten zum ersten Mal auf einem Rennrad gesessen hatte, war es eine große Herausforderung.

Der Plan war, dass sich jede von uns in ihrem eigenen Tempo bis zum Parkplatz am Fuschertörl hochkämpfen sollte.

Danach wollten wir noch einen Teil gemeinsam bis zum Hochtor fahren, damit das Filmteam ein paar gute Aufnahmen machen konnte.

Die Abfahrt sollte dann wieder mehr oder weniger individuell erfolgen.

Auf dem Weg nach oben hängte ich mich zunächst an Doreen, eine meiner Mitstreiterinnen, und wir kamen nach über zwei Stunden als Erste zum verabredeten Treffpunkt.

Auch wenn die Sonne schien und die Temperaturen im zweistelligen Plus-Bereich lagen, sind wir beim Warten oben doch etwas ausgekühlt.

Nach dem obligatorischen Beweis-Foto am Hochtor zogen wir uns also warm an für die lange Abfahrt.

Hochtor Transalp
Gute Laune auf dem fast höchsten Punkt der Tour

Dummerweise hatte ich auf dem Weg nach oben eine Schraube von meiner GoPro-Halterung verloren.

Weil ich die noch suchen musste, habe ich leider komplett den Anschluss an die Gruppe verpasst und musste den Weg nach unten alleine finden.

Dass Abfahrten nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung sind, muss ich denke ich nicht noch einmal erwähnen.

Die Serpentinen taten ihr Übrigens zu meiner Misere.

An einem Kreisverkehr verfranzte ich mich dann noch und kam somit deutlich später in Heiligenblut an, wo die anderen bereits im Restaurant auf mich warteten.

Den Rest der Etappe versuchten wir dann als Gruppe zusammen zu bleiben.

Ich war trotzdem fix und fertig mit den Nerven, als wir gegen 18 Uhr endlich das Ziel erreichten.

Ein paar mehr Einblicke auch vom Alpenpanorama kann man in folgendem Video bekommen.

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Etappe 3: Rüber nach Italien

Trotz einer nicht allzu geruhsamen Nacht – ich mag keine weichen Betten – war die Motivation am dritten Tag wieder da.

Für gute Laune sorgte auch Jana Azizi mit ihrer Mini Boombox – gespielt wurde Gianna Nannini in Dauerschleife.

Die längste Etappe stand bevor, allerdings war sie nicht so anspruchsvoll wie der vorherige Tag.

Die Strecke durch das Pustertal war zwar wellig, aber man spürte recht wenig von den Anstiegen.

Überhaupt verging die Zeit wie im Flug, da wir ja immer interessante Gesprächspartner in der Gruppe hatten.

Den Grenzübergang nach Italien konnte man kaum erkennen.

Das einizige, was auffiel, waren die Unmengen an Fahrradfahrern, die am Wochenende scheinbar alle einen Familienausflug machten.

Die an sich gut ausgebauten Radwege entlang der Drau waren schon fast zu eng.

Allerdings waren wir ja nicht da, um ein Radrennen zu veranstalten, sondern auch, um die Landschaft zu genießen.

Rennrad Transalp im Frauenteam von Liv
Die Sonne meinte es die ganze Tour über gut mit uns

Den Abend ließen wir dann mit echter italienischer Pizza ausklingen – Stärkung für die letzte harte Etappe.

Etappe 4: der letzte Alpenpass

An Tag 4 galt es, den letzten Pass zu bezwingen.

Von Beginn an ging es latent bergauf.

Wir fuhren fast durchweg in der Gruppe – auch, um uns vor den ungeduldig hupenden Autofahrern zu schützen.

Viele überholten extrem rücksichslos. Ein Wohnwagen wäre dabei sogar beinahe in die Gruppe reingefahren…

Das letzte Stück konnte dann wieder jede von uns individuell nach oben kraxeln.

Oben auf dem Panidersattel trafen wir dann auch ein paar andere Teams von der GBI, die uns versicherten, dass jetzt der höchste Punkt der Tour erreicht wäre.

Passo Pinei
Der letzte große Anstieg ist geschafft

Tatsächlich folgte eine extrem lange Abfahrt, wieder mit Serpentinen – dieses Mal aber auf einer stark befahrenen Straße.

Vor uns ragten die Dolomiten auf – eine herrliche Kulisse.

Nachdem ich die letzten Tage Zeit zum Üben gehabt hatte, klappte das aber deutlich besser und machte sogar Spaß.

Kurz vor dem Ziel machten wir noch Halt im wunderschönen Bozen.

Dass wir dort vor der Sonne flüchten müssten, hätten wir wohl eine Woche vorher kaum für möglich gehalten.

In Auer angekommen hatten die meisten dann noch Lust, in den nahe gelegenen Kalterer See zu springen.

So bekamen wir noch etwas von der italienischen Dolce Vita mit.

Etappe 5: Schon zuende?

Mit einem lachenden und einem weinenden Augen traten wir die letzte Etappe an.

Die Zeit war wirklich viel zu schnell vorbei.

Zuerst ging es durch die Weinberge Richtung Süden, immer flach entlang der Etsch.

Der letzte Mini-Pass bereitete uns keine Schwierigkeiten mehr, ebenso wie die letzte Abfahrt.

Kurz vor dem Ziel machten wir noch an einer Plattform Halt, von wo aus wir die Aussicht auf den Gardasee genießen konnten.

Schon am frühen Nachmittag kamen wir im Bike-Hotel in Torbole an.

Begrüßt wurden wir vom Filmteam, das noch die letzten Aufnahmen mit Jana machte, bevor sie den Scheck für die Aktion „Wir helfen Kindern“ übergab.

Danach war allerdings Feierlaune angesagt: Aperol Spritz, Eis und Pizza warteten schon auf uns.

Außerdem konnten wir noch einen wunderschönen Sonnenaufgang am Gardasee erleben.

In den See gesprungen bin ich dann aber erst am nächsten Morgen kurz vor der Abfahrt, zusammen mit der hartgesottenen Doreen.

Meine Learnings aus der Rennrad Transalp 2021

So eine Rennrad Transalp kann ich definitiv nur jedem empfehlen.

Dass man sich im Team gegenseitig pusht und unterstützt, war von Vornherein klar.

Dass aber so eine 5-Tages-Tour sogar mit relativ wenig Training möglich ist, hat Jana Azizi mehr als bewiesen.

Rennrad Transalp mit dem Frauenteam von Liv

Ich bin unglaublich dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte.

Vor allem bin ich froh, dass keinem von uns ernsthaft etwas passiert ist und wir sogar trotz mancher Schotterpiste keinen Platten zu verzeichnen hatten.

Außerdem musste ich feststellen, dass so ein krass leichtes Bike von Liv Gold wert ist.

Meine Befürchtung, dass mir eher die Abfahrten Schwierigkeiten bereiten würden, hat sich zwar leider bewahrheitet.

Allerdings wurde ich im Laufe der Zeit auch immer sicherer.

Unter den gegebenen Bedingungen würde ich sofort wieder so eine Aktion starten – gerne auch mit ein paar mehr Höhenmetern und Pässen.

Ich muss noch dazu sagen, dass wir wirklich Glück mit dem Wetter hatten.

Im Laufe der gesamten Rennrad Transalp sind wir eigentlich in keinen Regenguss gekommen und konnten eigentlich immer kurz-kurz fahren.

Mit Schnee auf der Hochalpenstraße oder sonstigen bösen Überraschungen wäre die ganze Angelegenheit vermutlich nicht so spaßig gewesen.

Trotzdem glaube ich, dass sich jede Transalp schon alleine wegen der atemberaubenden Landschaft lohnt.

Wer weiß, vielleicht kann ich das ja in den kommenden Jahren noch einmal ausprobieren?

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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.


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Über Lotta

Lotta ist Trainerin, Content Creator, Buchautorin und Podcasterin bei Mission Triathlon. Sie setzt sich besonders dafür ein, mehr Frauen für den Sport zu begeistern. In der Freizeit trifft man sie am häufigsten auf dem Rennrad an, allerdings machen ihr alle Triathlon-Disziplinen Spaß - auch das Krafttraining!

2 Gedanken zu „Transalp Erfahrungsbericht – mit dem Rennrad über die Alpen“

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