Zeitmanagement für Triathleten – Mehr Zeit fürs Training

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Zeitmanagement ist mit Sicherheit für alle von uns ein Begriff. Zugegeben, Management hört sich immer sehr nach Geschäftswelt an. Viele kennen Zeitmanagement daher eher als „Mist! Ich wollte heute doch noch…“ oder „Ach verdammt! Das hab ich ja voll vergessen!“.

Im Grunde ist damit aber dasselbe gemeint, denn im privaten, wie im geschäftlichen Kontext ist Zeit heutzutage ein wertvolles gut.

Das haben besonders jene unter uns Triathleten schon erfahren, die sich in der Vergangenheit auf eine Mittel- oder Langdistanz vorbereitet haben.

Bei einem Trainingspensum von 10 bis 25 Stunden in der Woche, Zeit für die Familie und einem stressigen Beruf ist Zeitmanagement eine unabdingbare Fähigkeit.

Nun gibt es mittlerweile auch Kritik an Zeitmanagement und so genanter Selbstoptimierung.

Für mich bedeutet Zeitmanagement aber etwas ganz anderes:

Zeitmanagement = Mehr Zeit für schöne Dinge – Schwimmen, Radfahren und Laufen

Welche »Bälle« zu jonglieren sind

Bei vielen – und so sicher auch bei Dir – gibt es meist vier verschiedene Bereich, die im Alltag in Einklang gebracht werden müssen.

Neben dem Beruf ist da meist die Familie, dann gibt es noch Freunde und Bekannte und zuletzt das oft aufwändige Triathlon Training.

Selbstverständlich ändern sich das je nach Jahreszeit bzw. Saison auch die Gewichtungen.

In der Off-Season wirst Du wesentlich mehr Zeit für Freunde und Familie haben, als in der Wettkampfzeit.

Und je nachdem, was auf Arbeit anliegt, muss das Training manchmal etwas kürzer treten.

Da der Tag auch für uns Triathleten leider nur 24 Stunden hat, ist die Organisation alles.

Damit Dir das gelingt und Du in Zukunft mehr Zeit für Dein Training hast, haben wir Dir sieben Modelle zusammengesucht, mit denen Du Dein Zeitmanagement perfektionieren kannst.

Zeitmanagement – mehr Zeit fürs Training

Natürlich hilft Zeitmanagement auch allen, die einfach nur viel Stress haben.

Wenn Du also grundsätzlich Probleme mit Stress hast, findest Du in unserer Artikelreihe zu diesem Thema einige Lösungsansätze.

Wenn Du allerdings „nur“ Ordnung in Dein Aufgabenchaos bringen möchtest, um Dir Zeit für die erste Langdistanz freizuschaufeln, findest Du weiter unten Strategien und Tipps, die Dir das ermöglichen.

Strukturierter und zielgerichteter zu arbeiten hilft dabei, effektiver zu sein und somit mehr Zeit für andere Dinge, zum Beispiel fürs Training zu haben.

Grundsätzlich soll es bei den folgenden Lösungsansätzen um bekannte und bewährte Modelle gehen, die je nach Aufgaben und persönlicher Neigung hilfreich sein können.

Möglicherweise musst Du daher das eine oder andere System fürs Zeitmanagement erst einmal ausprobieren, um zu sehen, ob es für Dich passt.

Denn wir alle haben schließlich unterschiedliche Bedürfnisse bzw. Aufgaben zu erledigen.

Der eine braucht Pausen um produktiver zu sein und der andere läuft erst zur Hochform auf, wenn er keine Verschnaufpause zur Verfügung hat.

Gehörst Du zur zweiten Gruppe solltest Du allerdings ganz genau darauf achten, dass Du nicht irgendwann im Übertraining landest.

Denn dafür kann auch Stress im Alltag eine Menge beitragen.

Was die jeweilige Strategie des Zeitmanagements angeht, wird Dir recht schnell klar werden, ob sie zu Dir passt oder nicht!

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Getting Things Done (GTD)

Getting Things Done ist eine Selbstmanagement-Methode von David Allen*, die ein effizienteres und belastungsfreies Arbeiten ermöglichen soll. Einfach erklärt geht es um zwei Dinge:

  • Man notiert sich alle anstehenden Aufgaben in einem Verwaltungssystem (kann natürlich auch nur ein Kalender sein), um sie schlichtweg nicht vergessen zu können. Damit ist man von der Angst befreit, Aufgaben aus den Augen (und damit aus dem Sinn) zu verlieren.
  • Dann priorisiert man diese Aufgaben in wichtige und unwichtige. Die wichtigen erledigt man der „Größe“ nach. Man arbeitet die schnell erledigten als erstes ab, um dann die zeitaufwändigen und wichtigen Aufgaben anzugehen.

Zudem basiert das GTD-Modell auch auf einem Ordnersystem.

Wenn Du für jeden Tag einen Ordner mit Aufgaben hast, ziehst Du diesen morgens aus dem Regal und weißt, was du zu tun hast.

Ein Beispiel:

Wenn Du immer Samstags Deine Rechnungen bezahlst, kommen alle Rechnungen, die unter der Woche eintrudeln, in den Samstags Ordner.

So musst Du Dich die ganze Woche nicht darum kümmern, hast aber am Samstag alle Rechnungen an einem Ort und kannst sie schnell Bezahlen.

So organisiert musst Du nur an die Aufgaben denken, die aktuell anstehen.

Wir empfehlen hier die englische Version des Buches. Du findest hier aber auch eine deutsche Version*, die möglicherweise leichter zu lesen ist.

Getting Things Done: The Art of Stress-Free Productivity
  • Penguin Books
  • Getting Things Done: The Art of Stress-Free Productivity
  • ABIS-BUCH
  • Weiss
  • Allen, David (Autor)

Letzte Aktualisierung am 26.03.2024 / Affiliate Links (wenn Du hierüber bestellst, bekommen wir eine kleine Provision, ohne Zusatzkosten für Dich) / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Not-To-Do-Liste

Hierbei schreibst Du die Dinge auf, die Du mit Sicherheit den Tag über nicht tun wird.

Zum Beispiel keine privaten Mails beantworten, nicht in sozialen Netzwerken unterwegs sein, keine privaten Telefonate.

Somit hast Du auf jeden Fall mehr Zeit für die Aufgaben, die vor Dir liegen.

Eisenhower-Matrix

Zeitmanagement für Triathleten

Hierbei werden alle anstehenden Aufgaben in vier Kategorien einsortiert.

  1. Dringend und wichtig
  2. Dringend, aber nicht wichtig
  3. Wichtig, aber nicht dringend
  4. Weder wichtig, noch dringend

Die erste Kategorie erledigst Du selbst als erstes.

Über die zweite Kategorie heißt es, dass Du sie delegieren sollst (wenn Du kannst).

Da nun aber nicht jedem dieser Luxus vergönnt ist, solltest Du sie als zweite Gruppe für Dich selbst sehen.

Kategorie drei kannst Du erst einmal liegen lassen.

Du solltest sie aber terminieren und sie dann nach und nach in Kategorie zwei oder eins einsortieren.

Die vierte Gruppe ist definitiv die beste. Einfach liegen lassen.

Natürlich solltest Du die Einteilung regelmäßig vornehmen, um eine neue Einteilung zu erreichen.

Denn vielleicht wird aus „Weder wichtig, noch dringend“ irgendwann „Dringend und wichtig“!

Die ABC-Methode

Gehört auch zum Zeitmanagement, ist aber denkbar simpel. Wichtiges in Kategorie A, weniger wichtiges in B und den Rest in C!

Die ALPEN-Methode

Die Alpen Methode - Zeitmanagement

Die ALPEN beschreiben die verschiedenen Schritte dieser Zeitmanagement-Methode.

Im ersten Schritt solltest Du Dir erst einmal klar darüber werden, was alles zu tun ist und dies aufschreiben.

Dann gehst Du daran, die einzelnen Aufgaben zeitlich einzuschätzen.

Um diese dann zu erledigen, solltest Du Pufferzeiten einplanen.

Dabei solltest Du nie mehr als 60% des Arbeitstages fest verplanen!

Du weißt nie, was kommt!

Dann solltest Du entscheiden, was wann gemacht werden muss.

Diese Entscheidungen gilt es von Zeit zu Zeit zu überprüfen.

Die SMART-Metode

Die Smart Methode -Zeitmanagement

Hierbei geht es mehr um einzelne Ziel, die du erreichen möchtest.

Diese sollten genau benannt werden, können aber natürlich auch klein und zahlreich sein.

Den Fortschritt solltest Du aber auch bei kleinen Zielen messen können.

Zudem sollte Dir der Weg dorthin wenigstens etwas Spaß machen und realistisch umsetzbar sein.

Auch hier wird eine Deadline als zusätzliche Motivation eingesetzt.

Die ZAAPEL-Methode

Die ZAAPEL-Methode ist meine Arbeitsweise für Dich.

Hier habe ich mein System einmal zusammengefasst und in eine passende Form gebracht.

Ganz besonders hilft mir beim Planen, Abarbeiten und Zeit freischaufeln das Auflisten von erledigten Dingen.

Wenn ich Abends sehe, was ich geschafft habe, entlässt mich das gute Gefühl produktiv gewesen zu sein in einen entspannteren Abend mit Zeit für Sport oder aber auch für eine angemessene Regeneration.

  • Ziele kennen: Was will ich überhaupt erreichen. Marathon laufen, einen Ironman absolvieren, Kraft entwickeln, um das eigene Körpergewicht stemmen zu können. Natürlich sind diese Ziele beliebig veränderbar und auf Job und Familie auszurichten.
  • Aufgaben hierfür zu Papier bringen: Was muss ich tun, um dieses (oder jenes) Ziele zu erreichen. Mehr Lauftraining absolvieren, meine Schwimmtechnik verbessern oder vielleicht auch den Fernseher ausschalten und mich in dieser Zeit lieber bewegen.
  • Alle Aufgaben, die in maximal 10 Minuten erledigt sind, möglichst sofort erledigen: Wenn Du die kleinen Dinge direkt abarbeitest, sieht die To-Do-Liste gleich weniger erdrückend aus und das Gefühl, etwas geschafft zu haben, stellt sich direkt ein.
  • Priorisieren der verbliebenen Aufgaben: Was nun noch übrig ist, solltest Du in eine Wertungssystem (wie bei der ABC-Methode oder der Eisenhower-Matrix) eintragen, um die Dinge nach Dringlichkeit abzuarbeiten.
  • Erstellen einer Liste mit Deadlines: Die verbleibenden Aufgaben solltest Du je nach Wichtigkeit mit einer Deadline versehen. Auch wenn das bei manchen Punkten auf der Liste nicht unbedingt notwendig ist, solltest Du so verfahren. Was warten kann, kann auch eine spätere Deadline bekommen.
  • Liste auf, was Du schon erledigt hast: Neben der To-Do-Liste, die Dich und mich meist vor sich her treibt und schmerzlich zeigt, was noch zu erledigen ist, gibt einem die Liste mit getaner Arbeit das Gefühl, produktiv zu sein. Das motiviert und verhindert, dass Du abends das Gefühl hat, nichts geleistet zu haben!

Drei Kniffe zum Schluss

Erstens

Ergänzend zu allen nun vorgestellten Zeitmanagement-Methoden gibt es noch weitere Punkte, die Du berücksichtigen solltest.

Wenn Du viel und hart arbeitest, muss Du Dir auch Phasen gönnen, in denen Du Dich erholen kann.

Das gilt für das Training noch viel mehr, als für den Alltag.

Falls Du oft Probleme damit hast, Dir diese zu nehmen oder zu gönnen, solltest Du einen festen Tages- oder Wochenplan erstellen.

Dieser kann von einer sehr genauen Planung (heute arbeite ich bis 17:00 Uhr, bin ab 17:30 eine Stunde beim Sport, habe von 19:00 bis 20:00 Zeit fürs Essen…) bis zu einer losen Planung (Sonntags mache ich immer frei – komme, was wolle!) reichen.

Zweitens

Zudem solltest Du Dir überlegen, womit Du am Tag wichtige Zeit verschenkst.

Fernseher und Internet sind dabei besonders große Zeitfresser. Und meist bieten sie kaum einen Mehrwert.

Oder wie oft hast Du Dich nach einem langen Abend vor der Glotze schon gefragt, warum Du nicht einfach früher ins Bett gegangen bist?!

Auch zu viel Jammern über die eigene Situation kostet Zeit und hilft nicht weiter. Jedenfalls im Übermaß.

Selbstverständlich kannst Du Dich mal über die lange To-Do-Liste beschweren.

Aber Du sollte Dich in solchen Situationen daran erinnern, warum Du das alles macht.

Drittens

Und als letztes:

Wenn Du Dir Dein Ziel in Erinnerung rufst und es nicht mehr so toll erscheint wie zu Beginn, solltest Du vielleicht über eine Veränderung des Ziels nachdenken.

Oftmals ändern sich mit der Zeit auch die äußeren Umstände, oder vielleicht erkennst Du auch, dass Du Dein Ziel zu hoch gesteckt hast.

Dann solltest Du so flexibel sein, Dich neu ausrichten zu können.

Wenn der Aufwand für eine Langdistanz in diesem Jahr zum Beispiel zu groß ist, weil die Familie mehr Zeit in Anspruch nimmt, kannst Du den Wettkampf vielleicht auch ins nächste Jahr legen.

Vielleicht ist ja später noch einmal Zeit, die alten Ziele ins Auge zu fassen.

Zeitmanagement ist eben doch viel Selbstmanagement.

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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.


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Über Schorsch

Von der Couch-Potato zum Ironman. Das ist Schorschs Geschichte, der nun schon über Jahre Trainer, Co-Founder, Redakteur und Buchautor hier bei Mission Triathlon ist. Er beschäftigt sich seit 2013 mit allen Themen rund um Triathlon und Fitness. Seit über 20 Jahren sportlich aktiv hilft er heute anderen dabei, ihre Ziele im Sport zu erreichen.

4 Gedanken zu „Zeitmanagement für Triathleten – Mehr Zeit fürs Training“

  1. Hi Schorsch,

    heißes Thema, das mir auch immer wieder begegnet und mich auch selbst immer wieder betrifft. Der Tag hat einfach nicht genug Stunden, um alles zu schaffen und dann möchte man ja auch noch Sport treiben. ;)
    Du hast hier einige Möglichkeiten aufgeführt, wie Themen strukturiert und priorisiert werden können. Meistens plane ich auch mit Strukturierung und Priorisierung noch mehr wichtige Dinge, als ich schaffen kann. The One Thing und ganz eindeutige To-Do Listen in Kombination mit festen Terminen helfen mir sehr dabei, die wirklich wichtigsten Dinge trotzdem in den meisten Fällen erledigt zu bekommen.

    Viele Grüße
    Jahn

    • Hey Jahn,
      ja gerade für uns Blogger ist Zeit ja eigentlich immer knapp.. Vor allem, wenn man das Thema (also den Sport) auch noch irgendwo unterbringen muss. Ich liebe ja To-Do Listen ganz besonders. Oder besser gesagt das Abhaken. ;)
      Sportliche Grüße

  2. Ich bin eher so ein Kandidat, der Tages- oder Wochenpläne braucht.. neben zahlreichen Organizerlisten für alles, was ich tun willmusssollte. Ich komm am besten damit zurecht, wenn ich mir eine feste Struktur für meine Tage und Woche erarbeite und mich daran halten kann, sodass ich immer zu ähnlichen Zeiten meine Dinge erledige. Deshalb tu ich mich auch mit unregelmäßigen Stundenplänen und co. in der Berufsschule schwer – Ein Hoch auf die Zwanghaftigkeit! :D

    • Same here :D
      Irgendwie läuft einem da immer die Uni, irgendwelche Ideen für die Seite, sozialer Kontakt oder schönes Wetter übern Weg und wirft alles um. Aber man kann in seinen Plan auch spontane Zeit einplanen. Die Illusion von Freiheit in der Zwanghaftigkeit! :D ;)

Kommentare sind geschlossen.