Functional Threshold Power (FTP) – Das steckt dahinter

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Die Functional Threshold Power (FTP) – oder auf Deutsch die funktionelle Schwellenleistung – beschreibt die Leistung, die ein Athlet 60 Minuten lang gerade so aufrechterhalten kann.

Die FTP soll ihren Entwicklern zufolge relativ genau der 60-Minuten-Leistung an der anaeroben Schwelle entsprechen.

Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass es für die Zeitdauer an der anaeroben Schwelle keinen genauen Wert gibt.

Dieser hängt nämlich unter anderem vom Kohlenhydrat-Haushalt ab und kann sich daher verändern.

Je gefüllter die Kohlenhydrat-Speicher sind, umso länger lässt sich die Leistung an der anaeroben Schwelle aufrechterhalten.

Dennoch macht die Functional Threshold Power Sinn.

Erst einmal ist es aber wichtig, zu verstehen, was dahinter steckt.

Warum Functional Threshold Power?

Die FTP lässt sich im Vergleich zur anaeroben Schwelle wesentlich leichter ermitteln.

Denn anders als für die anaerobe Schwelle brauchst Du für die Functional Threshold Power keine aufwändige Leistungsdiagnostik.

Wie schon erwähnt handelt es sich ja um die Leistung, die Du 60 Minuten gerade noch so aufrecht erhalten kannst.

Somit könntest Du diesen Wert relativ einfach ermitteln, indem Du eine Stunde lang am Limit radelst – der Test wurde primär fürs Radfahren entwickelt.

Dann würdest Du Deinen Durchschnittswert in Watt oder Puls erhalten.

Dabei steckt der Teufel aber im Detail.

Es ist nämlich alles andere als einfach, die maximale Leistung für 60 Minuten genau einzuschätzen und sie dann auch so lange aufrecht zu erhalten.

Daher haben sich die Erfinder auch eine verkürzte Version des FTP-Tests ausgedacht, in der Du Dich „nur“ 20 Minuten quälen musst.

Diesen 20-Minuten-Test richtig umzusetzen, ist zwar immer noch nicht leicht. Mit ein bisschen Ãœbung bzw. Erfahrung ist er aber auf jeden Fall machbar.

Mehr zum FTP-Test erfährst Du in unserem entsprechenden Artikel.

Was bringt der Wert?

Hast Du Deine Functional Threshold Power über einen FTP-Test ermittelt, kannst Du Deine Trainingszonen errechnen.

Da der Wert primär fürs Radfahren entwickelt wurde, kannst Du mit der FTP selbstverständlich Deine individuellen Wattbereiche ermitteln.

Anhand dieser Werte kannst Du dann zum Beispiel Deine Grundlagenfitness trainieren.

Wie in unserem Artikel zum FTP-Test beschrieben kannst Du mit diesem Test auch Puls– und Pacezonen ermitteln.

Dass es sich hierbei erst einmal nicht um Leistung im Sinne von „Power“ handelt, ist dabei zweitrangig.

Denn auch beim Laufen geht man davon aus, dass die funktionelle Schwellenleistung ca. eine Stunde lang aufrechterhalten werden kann.

Ob Watt, Puls oder Pace ist dabei egal.

Danach steigt die Laktaktkonzentration massiv an, was die Leistung stark beeinträchtigt.

Du kannst den FTP-Test also auch mit einer Puls- und Pacemessung durchführen, um Deine Trainingszonen fürs Laufen zu ermitteln.

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Wie genau ist dieser Wert?

Einige Punkte in Bezug auf die Genauigkeit wurden ja schon angesprochen.

Es ist zwar leichter, sich“nur“ 20 Minuten zu quälen.

Um in dieser Zeit jedoch wirklich alles aus Dir herauszuholen, ist etwas Übung nötig.

Das bedeutet:

Es braucht mehr als nur einen Test, damit Du die Erfahrung hast, um richtig ans Limit zu gehen.

Hast Du das geschafft, bleibt noch immer die Formel, um Deine Trainingszonen zu berechnen.

Dabei wird davon ausgegangen, dass Du die 20-Minuten-Leistung zu 95 % auch über 60 Minuten aufrechterhalten kannst.

Das trifft unter Umständen nicht auf Dich zu und könnte dementsprechend das Ergebnis verfälschen.

Bedeutet also?

Das ist natürlich nicht ideal.

Aber beim 20-Minuten-Test für die Functional Threshold Power geht es ja auch nicht darum, eine wissenschaftliche Leistungsdiagnostik zu ersetzen.

Vielmehr ist der Test dafür gedacht, die eigenen Leistungsfortschritte ca. alle 2 Monate zu überprüfen.

Wenn Du möglichst genaue Werte für Dein Training brauchst, weil Du vielleicht auf die Hawaii-Quali oder einen Gruppensieg trainierst, solltest Du Dich lieber nicht an der FTP orientieren.

In diesem Fall solltest Du auf eine professionelle Leistungsdiagnostik zurückgreifen und einen  Laktattest oder eine Spiroergometrie durchführen lassen.

Unsere Empfehlung ist also:

  • Hobbyathleten, die den Spaß am Triathlon in den Vordergrund stellen, sind mit der Functional Threshold Power gut bedient.
  • Ambitionierte Athleten mit entsprechenden Zielen sollten lieber zur professionellen Leistungsdiagnostik greifen.

Mehr Infos zur Trainingssteuerung über die FTP in Verbindung mit dem Training Stress Score findest Du in diesem Artikel.

Andere wichtige Begriffe aus dem sportwissenschaftlichen Bereich findest Du in unserem Triathlon-Lexikon.

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Hinweis: All unsere Empfehlungen wurden sorgfältig ausgewählt, erarbeitet und geprüft. Sie richten sich an gesunde Erwachsene, die keine (Vor)Erkrankungen aufweisen. Keiner unserer Artikel kann oder soll Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bevor Du mit dem Training beginnst, konsultiere bitte einen Arzt und lass Dich durchchecken.


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Ãœber Schorsch

Von der Couch-Potato zum Ironman. Das ist Schorschs Geschichte, der nun schon über Jahre Trainer, Co-Founder, Redakteur und Buchautor hier bei Mission Triathlon ist. Er beschäftigt sich seit 2013 mit allen Themen rund um Triathlon und Fitness. Seit über 20 Jahren sportlich aktiv hilft er heute anderen dabei, ihre Ziele im Sport zu erreichen.

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